18.02.2011

Der DGB, und die Einzelgewerkschaften IG BCE, GEW, IG Metall und ver.di wollen mit verschiedenen Aktivitäten und Projekten Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg ins Berufsleben unterstützen. Eine löbliche Idee, könnte man meinen. Doch es ist der „falsche Zug“ auf den die Gewerkschaften aufgesprungen sind. Die Arbeitgeberseite hat sich dort mit ihrem einseitigen ideologischen Weltbild schon längst breit gemacht hat. Die Gewerkschaften machen sich nur noch zum Trittbrettfahrer interessenbezogener Einflussnahme auf öffentliche Schulen.

15.02.2011

Sprecher aus Industrieorganisationen und andere wirtschaftsfreundliche Personen hätten gerne mehr Wirtschaft in der Schule. Was sie sich dabei vorstellen, ist eine auf das Niveau von, sagen wir, Vierzehnjährigen herunter gebrochene Einführung in die Wirtschaftswissenschaften für Studienanfänger, wie es sie auch an den Universitäten gibt. Also Einführungen in die Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre nach Art des Mainstream, neoklassisch, der Fokus auf „dem Markt“. Mit dem Ziel, die jungen Leute mögen endlich „die Wirtschaft“ besser verstehen.

29.01.2011

Ich habe die Expertise zum Gutachten des Gemeinschaftsausschusses der Deutschen Wirtschaft gelesen und meine, dass die Kritik der Autoren berechtigt ist. Sie trifft auch aus Sicht arbeitsorientierter Bildung in allen Aspekten zu. Das Gutachten ist wahrlich keine geeignete Grundlage für ökonomische Bildung an allgemeinbildenden Schulen.

Ich wünsche dem Papier Beachtung in Bildungspolitik und Schulen bei dem Bemühen um eine bessere Ökonomische Bildung und breite Resonanz in der Fachöffentlichkeit.

16.01.2011

Ich finde Ihre Analyse hervorragend und teile sie in allen Punkten.

Die Frage bleibt immer, welche Alternativen nötig sind. Die finnischen Lehrpläne haben auch einen Baustein „Unternehmerisches Denken“. Dies geschieht aber nach meiner Erinnerung in der Absicht, um zu begreifen, was die Unternehmer(innen) eigentlich tun. Das ist etwas anderes als die Zurichtung der Menschen auf sinnentleertes Effizienzdenken.

30.12.2010

Seil langem verfolge ich die intensiven Bestrebungen „der Wirtschaft“ durch Netzwerke wie „Schule-Wirtschaft“ und die kostenlose Verteilung von Unterrichtsmaterialien an Schulen Einfluß auf die ökonomische Bildung an Schulen zu gewinnen, mit Sorge und Misstrauen. Nicht bekannt waren mir dagegen die fachwissenschaftlich elaborierten Bildungsstandards der Deutschen Gesellschaft für ökonomische Bildung und die Aktivitäten der Initiative für eine bessere ökonomische Bildung. …

28.12.2010

Ich stimme im Wesentlichen zu. Besonders gefällt mir von der Lebenswirklichkeit der Schüler auszugehen. Denn darum geht es: Wirtschaft kann heute nicht mehr nur „interessenkonfliktiv“, sozial oder ökologisch betrachtet werden, sondern muss in ihrem historischen Werden und Vergehen gesehen werden. Scheinbar grenzenloses Wachstum der Warenproduktion verbessert unser Leben nicht mehr, sondern verschlechtert es. Um das zu vertuschen läuft gerade eine Optimismus-Kampagne, die mich an den Untergang des Sozialismus erinnert.

26.12.2010

Arbeitgeberkreise fordern ein eigenständiges Unterrichtsfach „Wirtschaft“. Offenbar soll ihr Verständnis einer unternehmensorientierten Wirtschaft in die Lehrpläne. Integrationsfächer werden dagegen kritisiert; politische und soziale Zusammenhänge sollen nur geringe Rollen spielen. Inakzeptabel, denn im öffentlichen Lernort Schule gehört die kritische Urteilsbildung in den Mittelpunkt.

25.12.2010

Vielen Dank für die Kurzexpertise. Den Autoren kann uneingeschränkt beigepflichtet werden. Viele Argumente sind Arbeitslehrevertretern aus der Seele gesprochen. Hoffentlich sehen auch die Kultusminister ein, dass die Definitionsmacht was Unterricht und Erziehung angeht, nicht gesellschaftlichen Interessengruppen überlassen werden kann.

23.12.2010

Vielen Dank für die Informationen. Mit dem Sachverhalt „Ökonomische Bildung“ setzt sich der DGB-Arbeitskreis „Schule-Arbeitswelt“ schon seit geraumer Zeit auseinander, deshalb sind die uns zugestellten Unterlagen ausgesprochen nützlich. Dafür vielen Dank!

Nach Durcharbeiten der Expertise kann ich dir die Unterstützung von ver.di zusagen, gerne leite ich diese auch an die anderen Kollegen im DGB-Arbeitskreis weiter.

22.12.2010

Mit großer Freude und Genugtuung habe ich die Kurzexpertise iböb gelesen und finde darin zahlreiche Argumente, die ich in der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Didaktikdiskussion der letzten 20 Jahre vertreten und gegen eine sehr dominante unternehmerorientierte und ideologisch einseitige Kollegenschaft verteidigt habe. Reinhold Hedtke, Gerd Famulla und Birgit Weber, aber auch Andreas Fischer wissen das, und ich bin sehr froh, dass sie es heute wagen, gegen diese didaktische Wirtschaftslobby anzutreten.

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