01.03.2011

„Ökonomische Denkweisen allein reichen (..) für die Analyse und Bearbeitung wirtschaftlicher und politischer Probleme nicht aus. ‚Für praktische Zwecke ist die Volkswirtschaft mit vielen anderen Zweigen der Gesellschaftswissenschaft unzertrennlich verschlungen. Von bloßen Detailfragen abgesehen, gibt es vielleicht kein einziges praktisches Problem (...) welches sich auf Grund wirtschaftlicher Voraussetzungen allein entscheiden ließe’ (…) (John Stuart Mill).

01.03.2011

„Die Weltfinanzkrise hat nur zu deutlich gemacht, dass in den ökonomischen Lehrbüchern etwas Wichtiges fehlt. Kaum jemand ist noch bereit zu glauben, dass alles, was in der Wirtschaft und auf den Finanzmärkten passiert, mit Marktkräften zu tun hat und nichts mit Macht und Machtmissbrauch. Dieses fehlende Element, nämlich die Macht, hat es den etablierten Ökonomen unmöglich gemacht, die Subprime-Krise, die Internet-Aktienblase oder die Asienkrise kommen zu sehen.

01.03.2011

„Auch die grundlegenden Mängel einer (mono-)disziplinären Konstitution von Fachdidaktiken im sozialwissenschaftlichen Feld unterstreichen noch einmal das, was jenseits einzelner Fachperspektiven notwendig ist: dass sich die Fachdidaktiken gemeinsam um eine bildungstheoretisch und fachdidaktisch fundierte Konzeption sozialwissenschaftlicher Bildung bemühen müssen.

01.03.2011

„Hinter diesen Aktivitäten [von Arbeitgebern und Wirtschaftsverbänden; d. Red.] verbirgt sich ein weitreichender Wandel im Verständnis schulischer Bildungsprozesse. Der ‚Primat des Politischen’ verdreht sich zu einem ‚Primat der Ökonomie’. Die Darstellung wirtschaftlicher Zusammenhänge wird nicht mehr als Teil des Sozialkundeunterrichts, sondern Sozialkunde als Teil des Wirtschaftsunterrichts interpretiert. Wirtschaft erscheint dann wie selbstverständlich in ihrer privaten, gewinnwirtschaftlich organisierten und von gesellschaftlichen Prozessen weitgehend abgelösten Form.

01.03.2011

„Wir wissen, dass das, was unter dem Schlagwort ökonomischer und wirtschaftsberuflicher Bildung firmiert, äußerst unterschiedlich diskutiert wird. Wir wissen weiterhin, dass die Prozesse, die wir als ökonomisch identifizieren, nicht eindeutig und einheitlich sind, so äußerst vielseitig. Die Auseinandersetzung mit ökonomischen Fragen ist mehrdimensional: Sie verknüpft politische, ökologische, historische und philosophische Aspekte. Zudem gibt es keine unerschütterlichen, harten Fakten, nur Beobachtungen und Konstrukte. Die Wirklichkeit ist nicht da, sie wird konstruiert.

01.03.2011

„Auch wenn es wegen des Schutzes der Arbeitskraft aktuell gute Gründe gibt, einzelne Elemente der errungenen sozialen Sicherung zu verteidigen, wird der Erosionsprozess des Normalarbeitsverhältnisses aus ökonomischen, sozialen und ökologischen Gründen nicht zurück zu drehen sein.

01.03.2011

„Folgen wir der Auffassung, dass ein mündiger Staatsbürger nicht nur über politische, sondern auch über ökonomische Kernkompetenzen verfügen muss, und geht man weiterhin davon aus, dass die Sozialwissenschaften hinsichtlich ihrer Traditionen, Theorien und Methoden zahlreiche Gemeinsamkeiten aufweisen, liegt ein bisweilen verkannter Schluss nahe: ‚Politik und Wirtschaft stehen in so enger Interdependenz, dass weder Politik ohne Ökonomie noch Ökonomie ohne Politik verstanden werden können’ (Massing 2006, 81).

01.03.2011

„Wenn ich eine wichtige Lehre aus der in diesem Buch beschriebenen Forschung ziehen sollte, dann wäre es die, dass wir Figuren in einem Spiel sind, in dem uns größtenteils unbekannte Kräfte mitwirken. Im Allgemeinen glauben wir, am Steuer zu sitzen und die absolute Kontrolle über unsere Entscheidungen und die Richtung zu haben, die unser Leben nimmt; aber leider entspricht. Diese Einschätzung eher unseren Wünschen – dem, wie wir uns sehen wollen – als der Wirklichkeit.

12.02.2006

In seinem Buch "Die Ökonomie von Gut und Böse" (Carl Hanser, München 2012, 24,90 Euro, 448 S.) setzt sich Tomáš Sedláček, ein junger tschechischer Ökonomon, mit dem Verhältnis von Ökonomie und Kultur auseinander. In der Einleitung (pdf) "Die Geschichte der Ökonomie: Von der Dichtkunst zur Wissenschaft" schreibt Sedláček:

11.11.2005

Albert Martin, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Universität Lüneburg, hat mit diesem Buch eine integrative, gut lesbare Handlungstheorie vorgelegt (Darmstadt 2011).

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