Kritik am Schulfach Wirtschaft in Baden-Württemberg
An der aktuellen Anhörungsfassung der Lehrpläne "Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung (WBS)" und "Wirtschaft" in Baden-Württemberg gibt es deutliche Kritik von wissenschaftlicher Seite. Diese Kritik betrifft auch die Lehrpläne für Gemeinschaftskunde. Die neuen Pläne sind Teil der umfassenden curricularen Neuordnung "Bildungspläne 2016".
Kritisiert werden u. a. die völlige Trennung von Gemeinschaftskunde und Wirtschaft , obwohl diese viele Gemeinsamkeiten hätten. Auf nachdrückliche Kritik stößt die teils mangelhafte Wissenschaftsorientierung der Lehrpläne.
Auch hielten die neuen Pläne die Lernenden vom Denken in Alternativen und von kritischer Reflexion ab. Sie zwängen sie beispielsweise in die Unternehmerperspektive und vermittelten ihnen ein unrealistisches Selbstbild als Verbraucherinnen. Wo Multidisziplinarität nötig wäre, um die Wirtschaft angemessen zu verstehen, beschränke man sich allein auf Volks- und Betriebswirtschaftslehre.
Auch der Landesbezirk des DGB kritisiert die neuen Bildungspläne scharf und fordert stattdessen eine "umfassende sozioökonomische Bildung".
Hier kann man die ausführliche Stellungnahme von Prof. Dr. Birgit Weber und den Kurzkommentar von Prof. Dr. Reinhold Hedtke als pdf herunterladen: