Schenkt Grün-Rot der Holtzbrinck-Lobby ein Schulfach?

"Eine Lobby bekommt ihr Schulfach" betitelt Spiegel-online eine Hintergrundrecherche zum neuen Schulfach Wirtschaft, das die grün-rote Landesregierung zum Schuljahr 2016/17 einführen will. Das Fach, so der Artikel, ist das Resultat eines dichten Netzwerkes zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Die politischen Entscheider sitzen in Gremien der Holtzbrinck-Stiftung, die auch gleich das Kapital bereitstellt, mit dem die Universität Tübingen den passenden Professor auf eine Stiftungsprofessur einkaufen kann. Die Holtzbrinck-Medien helfen, sie führen seit Jahren eine einseitige Kampagne für ein Schulfach Wirtschaft. All das hat wohl mehr als nur ein Gschmäckle ...
Das neue Fach und die neue Professur bieten jedenfalls ein aktuelles Exempel für die wirtschaftsliberal-konservativen Netzwerke und politisch-medialen Kampagnen, die schon vor vier Jahren in der Netzwerkstudie "Wem gehört die ökonomische Bildung?" analysiert wurden (siehe die pdf unten).
Durch die hohe Konzentration von Medienmacht, Geldmacht und Netzwerkmacht setzen sich Partikularinteressen in der Bildungspolitik durch. Auch unter Grün geführten Landesregierungen - oder gerade in solchen Politikonstellationen?
Reinhold Hedtke