"Kampf um die Köpfe der Kinder"

In einem Kommentar "Wirtschaftsweise im Klassenzimmer" in der Monatszeitschrift Capital (Motto "Wirtschaft ist Gesellschaft") kritisiert der Sozialökonom Till van Treeck, Universität Duisburg-Essen, die Einseitigkeit der deutschen Volkswirtschaftslehre.
Diese Einseitigkeit kennzeichnet auch Unterrichtsmaterialien von "Handelsblatt macht Schule", die vom Oldenburger IÖB produziert wurden, wie van Treeck jüngst für die Einheit "Unsere Wirtschaftsordnung" gezeigt hat.

Eine wesentliche Ursache dafür sieht der Volkswirt darin, dass die Materialien ausschließlich den Mainstream der deutschen Volkswirtschaftslehre wiedergeben und alternative Theorien ignorieren. Deshalb würden in einem Schulfach Wirtschaft "Millionen von Schülern mit dem einseitigen Weltbild konfrontiert [...], das die deutsche Volkswirtschaftslehre heute bedauernswerter Weise prägt". Wünschenswert sei "eine Demokratisierung des ökonomischen Wissens und insbesondere die verstärkte Kultivierung von makroökonomischem Denken im Schulunterricht".
Sozialwissenschaftliche Schulbücher dagegen "weisen in den Wirtschafts-Kapiteln teilweise deutlich mehr Kontroversität auf und regen mehr zu selbstständigem Denken an als die meisten universitären Ökonomie-Lehrbücher".