Jochen Krautz, Professor für Kunstpädagogik und Fachdidaktik Kunst an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn, setzt sich in seinem Aufsatz "Die Kompetenz des homo oeconomicus" kritisch mit der ökonomistischen Kompetenzorientierung auseinander (Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Pädagogik, H. 3/ 2010, S. 332-345).
Er kommt zum Ergebnis: "Der Kompetenzbegriff erscheint angesichts der aufgezeigten politisch-ökonomischen Wirklichkeit als verbrannt.
Sinnvoller wird eine - vor allem auch öffentlich anzuregende - Neubesinnung auf das sein, was Bildung ist und sein soll. Dass dies eine tiefgreifende Diskussion sein muss, wurde deutlich, denn letztlich geht es hierbei um die Frage des Menschenbildes: Ist der homo oeconomicus, der als Denkfigur faktisch weite Teile heutigen Lebens oft auch unbewusst beherrscht, ein Modell, das im weitesten Sinne der humanistischen Tradition Europas gerecht wird? Oder braucht es vielmehr eine zeitgemäße Renaissance eines Humanismus, der (...) vor allem ein 'Überzeugtsein von der Würde des Menschen' in seinem vollen Anspruch als Person umfasst?" (S. 342)
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