Martin: Handlungstheorie

Albert Martin, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Universität Lüneburg, hat mit diesem Buch eine integrative, gut lesbare Handlungstheorie vorgelegt (Darmstadt 2011).
Ganz im Gegensatz zu den aufgeregten disziplinären Territorialansprüchen, mit denen der Mainstream der Wirtschaftsdidaktik die so genannte "ökonomische Verhaltenstheorie" propagiert, zieht Martin ganz entspannt für seine Theorie alle diejenigen sozialwissenschaftlichen Theorieelemente heran, die ihm als handlungstheoretisch relevant und erklärungskräftig erscheinen. Ob sie aus Soziologie, Volkswirtschaftslehre oder Sozialpsychologie stammen und ob sie für diese Disziplinen "typisch" sind oder nicht, bleibt dabei von völlig nachgeordneter Bedeutung.
Der Rational Choice-Theorie räumt er einen gewissen Vorrang ein, bearbeitet das Problem der Unsicherheit, die Definition der Situation (die ja keineswegs immer eindeutig vorgegeben ist), den Willen und das Selbst.
Insgesamt ein Buch, dass sich gut für eine perspektivenreiche Auseinandersetzung mit der Handlungstheorie im sozialwissenschaftlichen Lehramtsstudium sowie auch in der gymnasialen Oberstufe verwenden lässt.

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