Hedtke, Reinhold 2008. Ökonomische Denkweisen. Eine Einführung. Multiperspektivität, Alternativen, Grundlagen. Schwalbach/Ts. 2008.

„Ökonomische Denkweisen allein reichen (..) für die Analyse und Bearbeitung wirtschaftlicher und politischer Probleme nicht aus. ‚Für praktische Zwecke ist die Volkswirtschaft mit vielen anderen Zweigen der Gesellschaftswissenschaft unzertrennlich verschlungen. Von bloßen Detailfragen abgesehen, gibt es vielleicht kein einziges praktisches Problem (...) welches sich auf Grund wirtschaftlicher Voraussetzungen allein entscheiden ließe’ (…) (John Stuart Mill). Ähnlich betont der Institutionenökonom Rudolf Richter heute, dass es unbedingt nötig sei, die ökonomische Institutionenanalyse mit soziologischen, historischen oder kulturellen Einsichten anzureichern – und als Beweis dafür die grundlegenden Fehler anführt, die Ökonomen in der Politikberatung zu Transformation und Entwicklung der post-sozialistischen Volkswirtschaften gemacht haben. Die fehlende Verbindung zwischen Ökonomik, Politikwissenschaft und Soziologie erschwert es auch ungemein, Voraussetzungen, Funktionsweisen und Folgen von kapitalistischen Marktwirtschaften in modernen Wirtschaftsgesellschaften angemessen zu verstehen.“ (Hedtke 2008, S. 317).