Görner, Regina. Hrsg. 2010. Wirtschaft in der Schule. Die Auseinandersetzung um ökonomische Bildung in den allgemeinbildenden Schulen. Frankfurt am Main.

„Hinter diesen Aktivitäten [von Arbeitgebern und Wirtschaftsverbänden; d. Red.] verbirgt sich ein weitreichender Wandel im Verständnis schulischer Bildungsprozesse. Der ‚Primat des Politischen’ verdreht sich zu einem ‚Primat der Ökonomie’. Die Darstellung wirtschaftlicher Zusammenhänge wird nicht mehr als Teil des Sozialkundeunterrichts, sondern Sozialkunde als Teil des Wirtschaftsunterrichts interpretiert. Wirtschaft erscheint dann wie selbstverständlich in ihrer privaten, gewinnwirtschaftlich organisierten und von gesellschaftlichen Prozessen weitgehend abgelösten Form. Alternativen wie etwa genossenschaftliches Produzieren, die Hinterfragung, ob alle gesellschaftlichen Bereiche privatwirtschaftlichen Regeln folgen müssen – alle diese Themen und Fragestellungen tauchen dann nicht oder nur noch verkürzt auf.“ 

„‚Sozioökonomische Bildung’, so wie sie sich die Gewerkschaften vorstellen, ist (..) interdisziplinär und praxisorientiert. Sie behandelt die ökonomischen, sozialen, ethischen, ökologischen und technischen Zusammenhänge von Arbeit und Wirtschaft. Sie bereitet Schülerinnen und Schüler auf eine selbstbewusste und mitgestaltende Rolle in Berufsausbildung und Arbeitswelt vor.“ (Görner 2010, S. 7).