Warnung vor einseitiger Vereinnahmung

Arbeitgeberkreise fordern ein eigenständiges Unterrichtsfach „Wirtschaft“. Offenbar soll ihr Verständnis einer unternehmensorientierten Wirtschaft in die Lehrpläne. Integrationsfächer werden dagegen kritisiert; politische und soziale Zusammenhänge sollen nur geringe Rollen spielen. Inakzeptabel, denn im öffentlichen Lernort Schule gehört die kritische Urteilsbildung in den Mittelpunkt.

Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände fordern ein eigenständiges Unterrichtsfach „Wirtschaft“. Neue Vorschläge dazu kommen von den gewerblichen Wirtschaftsverbänden. Ihr Ziel scheint es zu sein, ihr Verständnis einer deregulierten unternehmensorientierten Wirtschaft in die Schulen zu bringen und zu legitimieren. Integrationsfächer wie Sozialkunde oder Politik/Wirtschaft werden von ihnen ebenso kritisiert wie die Einbindung von politischen und sozialen Zusammenhängen der ökonomischen Bildung. Der DGB warnt vor einer einseitigen Vereinnahmung der ökonomischen Bildung an Schulen. „Dass die Wirtschaft dabei von ökonomischer Bildung spricht, ist schlicht irreführend“, rügt Matthias Anbuhl, Abteilungsleiter für Bildungspolitik im DGB-Bundesvorstand. „Für den DGB gilt, dass im öffentlichen Lernort Schule die kritische Urteilsbildung im Mittelpunkt stehen muss. Unterricht darf nicht für Selbstdarstellung oder Interessenspolitik missbraucht werden.