Ökonomische Bildung ist kein Selbstzweck

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise warnt die Deutsche Vereinigung für Politische Bildung (DVPB) davor, dass ein monodisziplinär ausgerichtetes Verständnis von ökonomischer Bildung, wie es in dem Gutachten des Gemeinschaftsausschusses der Deutschen Wirtschaft "Ökonomische Bildung an allgemeinbildenden Schulen" zum Ausdruck kommt, Einzug in die Lehrpläne allgemeinbildender Schulen erhält.

Ökonomische Bildung ist ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil der Allgemeinbildung! Wenn sie ihren spezifischen Beitrag zu einem besseren Verständnis der gesellschaftlichen Realität und einer reflektierten und selbstbestimmten Mitgestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens einlösen soll, kann ihr Curriculum aber nicht ausschließlich aus den Wirtschaftswissenschaften abgeleitet werden. Vor allem muss sie diejenigen Grundsätze und Leitideen anerkennen, die für das Selbstverständnis aller etablierten gesellschaftswissenschaftlichen Unterrichtsfächer konstitutiv sind (Kontroversitätsgebot, Überwältigungsverbot), weil ihre Berücksichtigung auf Ebene des Unterrichts der Logik der  freiheitlich-demokratischen Grundordnung entspricht und eine zentrale Voraussetzung für deren Fortbestehen und Weiterentwicklung darstellt.

In diesem Sinne tritt die DVPB für eine ökonomische Bildung ein, durch die das reflektierte und selbstbestimmte Mitgestalten und Weiterentwickeln unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsordnung gefördert wird.